Die Bäderverordnung in Niedersachsen – Regeln, Hintergründe & Bedeutung für Touristen
Der niedersächsische Landtag hat zum 14. Mai 2019 die Regelungen zu Ladenöffnungszeiten und verkaufsoffenen Sonntagen überarbeitet – insbesondere zugunsten stark besuchter Tourismusregionen.
Grundsätzlich gilt in Niedersachsen:
- 6 verkaufsoffene Sonntage pro Jahr
- 8 verkaufsoffene Sonntage in anerkannten Ausflugsorten
Da einige Orte jedoch ganzjährig eine hohe Zahl an Touristen verzeichnen, wurde eine Bäderregelung eingeführt. Diese ermöglicht es bestimmten Städten und Gemeinden, Geschäfte auch an Sonntagen zu öffnen, um die Versorgung der Urlauber sicherzustellen.
Wo gilt die Bäderregelung?
Die Bäderregelung gilt vor allem für staatlich anerkannte Luftkur-, Erholungs- und Kurorte. Dazu gehören unter anderem:
- Hage, Wiesmoor, Werdum (Luftkurorte)
- Brookmerland, Dornum, Friedeburg (Erholungsorte)
- sowie bekannte Insel- und Küstenorte wie Leer, Borkum, Norderney und weitere touristische Regionen
In diesen Orten dürfen Geschäfte an Sonntagen 8 Stunden öffnen, allerdings nur im Zeitraum vom 15.12. bis 31.10.
Ausgeschlossen sind:
- Karfreitag
- 1. Weihnachtsfeiertag
Nicht alle Läden dürfen sonntags öffnen – nur solche, die für Touristen relevant sind.
Welche Geschäfte dürfen sonntags öffnen?
Öffnen dürfen Läden, deren Angebot typischerweise für Urlauber notwendig oder interessant ist, z. B.:
- Lebensmittelgeschäfte
- Drogeriemärkte
- Bekleidungs- und Modegeschäfte
- Schmuckläden
- Devotionalien- und Souvenirgeschäfte
- Blumenläden
Nicht öffnen dürfen hingegen:
- Möbelhäuser
- Elektrofachmärkte
- Baumärkte
- Autohäuser
Diese bleiben sonntags weiterhin geschlossen.
Vorteile für Urlauber – entspannt einkaufen ohne Zeitdruck
Gerade Urlauber, die in Ferienwohnungen oder Ferienhäusern unterkommen und sich selbst verpflegen, schätzen die flexible Versorgung.
Dank der Bäderregelung können Touristen:
- auch am Sonntag Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs kaufen
- spontan Hygieneartikel oder Drogeriewaren besorgen
- gemütlich durch Boutiquen und Souvenirläden bummeln
- ihren Urlaub ohne Einkaufsstress genießen
Gerade bei gutem Wetter profitiert auch der spontane Einkaufsbummel entlang der Promenade oder durch die Altstadt.
Shoppingtourismus – ein Gewinn für alle
Nicht nur die Urlauber profitieren von den offenen Sonntagen. Durch die Bäderregelung entsteht ein echter Shoppingtourismus:
- Menschen aus anderen Regionen fahren gezielt an die Küste, um in Ruhe einkaufen zu können
- Sonntage sind entspannter, da keine beruflichen Verpflichtungen anstehen
- Städte profitieren von zusätzlichen Einnahmen
- Touristen entdecken neue Orte und kehren vielleicht später als Urlauber wieder
Restaurants, Cafés und der lokale Handel profitieren ebenfalls vom Mehrwert durch Besucher. Die Bäderregelung wirkt sich somit positiv auf die lokale Wirtschaft aus.
Tipps für Besucher
- Prüft vorab die Öffnungszeiten, da nicht alle Läden in allen Orten geöffnet haben
- Nutzt die Sonntage für einen entspannten Einkaufsbummel oder den Besuch von Museen und Sehenswürdigkeiten
- Wer Urlaub auf den Ostfriesischen Inseln macht, sollte den Einkaufstag geschickt planen, da die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage begrenzt ist
Zusammenfassung
Die Bäderverordnung in Niedersachsen schafft einen wichtigen Ausgleich zwischen gesetzlichen Vorgaben und touristischen Bedürfnissen. Sie ermöglicht Urlaubern eine flexible Versorgung, stärkt gleichzeitig die lokale Wirtschaft und sorgt dafür, dass der Sonntagsbummel an Küsten- und Kurorten wie Borkum, Norderney, Hage oder Dornum zu einem entspannten Erlebnis wird.